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New York, 26. August 2010, Day 11 – Coney Island

Halb 10 – wir gehen in den Central Park zum Frühstücken, denn das Wetter ist heute so: :sun: :sun: :sun: :sun: :sun:

Aber eines muss ich noch loswerden … Da fragt mich doch vor 3 Tagen meine Freundin Britta, ob ich ihr meinen untreuen Peruaner mitbringe. :handshake: Also ehrlich, das geht nur wirklich nicht. Ein Auge auf den Ex einer Freundin zu werfen, das ist ja schon so leicht grenzwertig. Aber Britta, mal ehrlich: Wie sehen wir denn beim Junggesellinnenabschied aus??? Wir Ballergirls als folkloristische Panflötenspielerinnen in der Düsseldorfer Altstadt??????? So mit Poncho und so???? Also ich finde, das ist ja noch krasser als damals, als wir im Hochsommer zu Antjes standesamtlicher Trauung in voller Sikhasenmontour durch die Innentadt liefen, und jeden Passanten nach dem Weg zum Lift gefragt haben…… :drink:
Also ich schau mich um, ob es hier nicht doch noch was Schöneres gibt, was ich dir mitbringen könnte :heart: :heart: :heart: :heart: Oder, wir fliegen einfach mal rüber und schauen vor Ort, ok?????
In diesem Sinne: Adios Muchachos!

Me and a (former) lawyer lady, socializing in Central ParkNach einem wunderschönen Frühstück im Le Pain Quotidien mitten im Central Park trafen wir auf dem Weg zur Subway noch eine Dame im Rollstuhl, sie sammelt dort offenbar das Altpapier … sie fragte uns, ob sie uns helfen könnte, irgendwohin zu finden und so kamen wir ins Gespräch. Ihre Vorfahren stammten aus Elberfeld!!!!!! und sind 1865 nach York ausgewandert. Sie war eine sehr eloquente Gesprächspartnerin, eine Anwältin. Aufgewachsen in der Bronx, als Protestantin in einer zu 95 % jüdischen Umgebung. Nach Coney Island (unser Tagesziel) fuhren sie immer in ihrer Kindheit. So schnell geht das hier, von ganz reich und wohlhabend zu (offenbar???) arm. Das Gespräch mit ihr war ein sehr schönes Erlebnis. Und so geht das hier ständig, man kommt vor lauter Socializing nicht in die Gänge :) … aber so schön, so richtig mittendrin zu sein.

Mit der Subway fuhren wir nach Coney Island, eine ca. 1-stündige Fahrt, die uns auch über die Manhattanbridge führte und von dort auch weitestgehend oder nur überirdisch verlief. Am Ziel angekommen, war ich total geflasht. Das erste was ins Auge fiel: Nathan’s! DER Hot-Dog-Spezialist ever …!! Und sofort fühlt man sich um 50 Jahre zurückversetzt … ein ganz besonderer Ort, alt, authentisch, voller Geschichten – bunt, freaky – ich war total begeistert – amazing Coney Island :heart: :heart:

Die völlig surrealen Eindrücke (allein schon, aus New York kommend plötzlich am Meer zu stehen) erst einmal einwirken lassend, staune ich so vor mich hin, nicht ohne ständig zu wiederholen, wie geil ich das alles finde :) … dabei ist schön im herkömmlichen Sinne schon anders. Coney Island – da läuft man eigentlich inmitten lauter Ruinen von einer Vintage-Ecke in die nächste – und so nehmen wir kurz hinter Nathan’s die erste links und landen in einer der ersten Spielhallen. Rundherum ist nichts, aber darin steppt der Bär. Also Geld gewechselt und dann gleich erstmal in die PhotoBooth, jeden shice mitmachend. 2 x 4 Bilder später und 5 $ ärmer spielt Cedric ein bisschen, während ich alles klar mache für den Autoscooter (6 $ p.P.). :car: Im Gegensatz zu den deutschen Fahrgeschäften gehts hier nur in eine Richtung, nicht kreuz und quer wie bei uns. Ich bin froh, meinen Halswirbel zu schonen und wir haben tierisch Spaß bei der langen Fahrt – und weil man ja eigentlich nicht fotografieren soll, drehe ich während der Fahrt ein paar Videos mit meinem Nano, wogegen niemand was hat. :car:

Cedric spart sein Geld für später auf und wir gehen weiter, bis zum Ende dieses Straßenzuges auf dem Bild. Dort geht es dann rechts zum Strand und zum berühmten Riegelmann Boardwalk. Allzuviele Menschen sind heute nicht hier, auch der Strand ist relativ leer!!!!! Wow – plötzlich fühlt man sich als sei man „part of the swingin‘ sixties“ … die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Alles bunt, alles so unwirklich und dazu das tolle Wetter. Ich erlaube mir einen Pina Colada Refill :deadrose: und gewähre Cedric das Gleiche, jedoch ohne Alkohol – kosten schlappe 22 $ :clap: … wir genießen das schöne Wetter (Maddin: Polfilterwetter, aber sowas von …!) und schlendern dann ein bisschen rum, vorbei an altertümlichen Buden.

Eine Bude heißt „Shoot the Freak“. Ein Paintballspiel. Der Freak läuft zwar immer nur von rechts nach links, aber ich finde, das kann man mal machen und so kämpft Cedric 15 Kugeln lang gegen ihn an, während ich mir meinen Refill abhole (diesmal einen Virgin Strawberry Margarita). Und dabei feststelle, dass  ein Refill nur exakt ein Mal erfolgt und fühle mich einen kurzen Moment lang über’s Ohr gehauen :devil: – aber egal!

Natürlich müssen wir auch auf’s Pier, wo die jungen und alten Hüpfer nichts besseres zu tun haben, als jeglichen Verboten trotzend ins Wasser zu springen! Ich habe ne Menge Spaß, weil die sich nämlich nicht alle trauen, aber sich total animiert fühlen, sich vor mir keine Blöße zu geben. „She’s a tourist“ … :) … shit, liegt sicher an der protzigen Nikon, die an meinem Körper baumelt. Und so bleibe ich so lange, bis auch die größten Angeber mit dem kleinsten Herz endlich springen :announce:. Hinter dem Strand sieht man nicht nur das, was dem Verfall Coney Islands getrotzt hat, nämlich das Wonder Wheel, sondern auch die Betonburgen für die russischen Einwanderer (allesamt eher wohlhabend) sowie auf der anderen Seite die Wohnsilos der Hispanos, Mexikaner etc. (eher nicht so wohlhabend). Schaut insgesamt also nicht viel anders aus als am Ballermann 6, nur sind hier die Häuser braun. Zurück, am Parachute Tower vorbeigehend, komme ich mir plötzlich wie die Hauptperson aus „Shoot the Freak“ vor, nur wurde ich offenbar nicht das Opfer einer Paintballattacke, sondern einer hämisch lachenden Möwe!!!!!!!! HILFE – wie shice ist das denn???? Ich schleiche, ohne meinen Kopf zu bewegen, zum nächsten Waschhaus und halte meinen kompletten Kopf (oder das, was ich in zwischen Becken und Wasserhahn quetschen kann) ungesehen in den kalten Wasserstrahl. EKELIG, oder????? Es waren so gut wie keine Leute dort aber ich werde von so einer fiesen Krähe attackiert!!!!!!! Erst nach einem ausgiebigen Reinigungsprozess wage ich den Blick in den nahezu blinden Spiegel – alles weg! Ich beschließe, sofort meine Freundin zu Hause anzurufen (viertel nach 10 deutscher Ortszeit) und kann nicht genau sondieren, welches Lachen gehässiger klang *ggg*. Aber ich stellte auf Lautsprecher, damit wir alle was davon haben :pig2:

Dann wurde es Zeit für eine Fahrt mit dem Wonder Wheel, jedoch nicht ohne vorher noch was zu Esssen. Funnel Cake – kennen wir nicht, sieht aber gut aus und kommt mit einer dicken Puderzuckerschicht. Man kann es also kaum essen, aber es schmeckt hervorragend! Man sieht eben nur aus wie ein :pig: und darf nicht vergessen, die Windrichtung stets zu beachten :). Das Wonder Wheel – eines der Wahrzeichen New Yorks (!!) und seit 89 Jahren ohne Personenschaden unterwegs. Wir nehmen 2 Tickets für die Sliding Cars und haben Mordsspaß beim Schaukeln der Kabinen und an dem tollen Ausblick. Natürlich schreie ich mal ein bisschen rum, gehört ja dazu und so ganz unter uns: Bisschen mulmig war es mir schon!!! Dafür schaut man bis zur Skyline von Manhattan durch die engen Gitterstäbe rüber und das allein macht die Sache schon lohnenswert.

Cedric verprasst sein restliches Geld im Spielsalon, während ich draußen noch rumlaufe, in die Luft schaue und dabei in die einzige Pfütze von Coney Island reintrete und danach noch vor eine Flasche mit Eistee laufe, deren Inhalt sich dann zusätzlich zur Pfützenwaschung über Füße und Sandalen ergießt. In Eistee ist ja alles drin außer Tee und Eis. Aber jede Menge Zucker und so habe ich wahrlich den Tee auf, da mein linker Fuß langsam an meiner Sandale festklebt und ich mich mal wieder ganz toll fühle. Will nur noch zu Nathan’s, weil es dort offenbar die nächsten Restrooms gibt.

Wir bekommen wirklich noch einen Platz draußen unter einem Schirm, was ich für wichtig halte angesichts der vielen Möwen. Während ich mich also von den Kleberesten versuche zu befreien warten wir auf unsere Hot Dogs. Ich mag sie normalerweise gar nicht, muss aber HIER dennoch einen essen mit Zwiebeln und Pepperonis. Wenn schon, denn schon. Es dauert gefühlt Jahre, bis wir endlich unser Essen haben und genießen es zu einem Corona!

Irgendwann, es ist schon sicher gut 7 Uhr, müssen wir aber los – wir sind doch tatsächlich den ganzen Tag hiergewesen!!!! Mit der N fahren wir über die Manhattenbridge zurück, machen noch ein paar Bilder von der untergehenden Sonne über Downtown aus der Bahn heraus und hetzen vom Hudson-Hotel gleich weiter zum Film Festival im Central Park, nicht ohne uns vorher noch mit Getränken und Esssen zu versorgen. Nur Obst und Light-Beer natürlich :). Heute ist es jedoch brechend voll (SATURDAY NIGHT FEVER) – offenbar zieht John Travolta noch immer die Massen an. Wir sehen nicht wirklich viel vom Film, aber bleiben bis zum Ende. Für mich wieder ein WOW-Erlebnis, ich liebe diesen Film und habe ihn auch schon mehrfach als Musical gesehen. So geht dieser Tag voller Erlebnisse zu Ende.

Flashgalerie vom 26. August 2010:

3 Comments

  • Britta

    Meine „liebe“ Kerstin,

    also, ….

    …das finde ich nicht nett von Dir! Du hast Deinen Martin und mir gönnst Du nicht mal einen treulosen Peruaner? :pain: Ich könnte mir Euch sehr gut panflötenspielender Weise im Poncho vorstellen. :yes:

    Außerdem, musstest Du mich auch noch namentlich in Deinem Blog veröffentlichen? Jetzt meinen alle ich wäre so verzweifelt auf Männerfang, dass ich mir sogar einen treulosen Peruaner einfliegen lassen würde. Ich bin sehr gespannt auf Dein Mitbringsel! Wahrscheinlich ist es besser wir fliegen rüber und gucken vor Ort. Wer weiß, was Du sonst anschleppst. ?:-)

    Zur Strafe sei Dir gesagt, dass bei mir die Kilos nur so purzeln, ich schon 2x diese Woche im Studio war, auch Freitag wieder hingehe und Sonntag noch zum NW! Du wirst mich kaum wiedererkennen :beauty:

    Viel Spaß noch viele Grüße an Cedric und Martin und vergesst das Wiederkommen nicht!
    LG
    Britta :heart:

  • w00b541d

    Liebe Britta, hier im Hudson-Hotel gibt es reichlich Auswahl!!! Nicht nur an Getränken … :) Schlage also wirklich vor, dass du dir deinen zukünftigen Ehemann erst einmal ansiehst, bevor ich weiteres Übergepäck anmelde. Übergepäck, nicht Übergewicht natürlich :) Vermute, meine Kilos purzeln erst ab nächster Woche. Ihr seid alle fies, habt reichlich vorgearbeitet …. So, ich geh dann mal zu Tiffany – shoppen *blinkieblinkie* … Bis Sonntag oder Montag? Im Studio?
    Liebe Grüße aus der geilsten Stadt der ganzen Welt, die ich seit 6 Uhr heute erobere!
    Kerstin

  • Britta

    Naja, muss ja nicht gleich ein Ehemann sein :inlove:

    Wenn Du jetzt nur noch zu Tiffany gehst, wird es ja nicht mehr so viel Übergewicht – äh, ich meine -gepäck. Da gibt es ja eher „Kleinigkeiten“. Wüünsche Dir jedenfalls viel Spaß dabei.

    Gleich treffe ich mich mit Änni zum Sport. Sonntag möchte ich eigentlich zum NW und Montag kann ich leider nicht. Ins Studio gehe ich erst Mittwoch wieder, es sei denn Sonntag ist :thunder: :cloudy: :rain: :thunder: :rain:

    Guten Heimflug und liebe Grüße an Deine Männer
    Britta

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