Day 1 – 01.05.2014 Es geht los – 10 Tage New York
5.00 Uhr morgens in Deutschland – und schon Jetlag. Eigentlich stand der Wecker ja auf 7, aber nichts geht mehr. Reisefieber, mir ist ganz schlecht, das legt sich nach dem ersten Kaffee zum Glück wieder. Somit bleiben noch ganze 3,5 h Stunden um Martin um den Verstand zu bringen, weil ich unbedingt noch ein paar Filme im iTunes Store laden wollte, natürlich zwischen deutschem und amerikanischem Store wechselnd – aber nichts geht, das Serienfinale der ersten Staffel Homeland muss ich dann doch zu Hause schauen. Bleibt nur, auf das Inseat-Entertainment im Flieger zu hoffen. Brauche ich aber mit Annie eigentlich gar nicht :) Bevor es aber losgeht muss ich mir zum ersten Mal im Leben die Thrombosespritze setzen. Und auch wenn ich es eigentlich wissen müsste – ich verzichte auf jegliche Desinfizierung und steche beherzt zu. Es tut aber erstmal so weh dass mir das blöde Ding vor Schreck aus der Hand und runterfällt. Beim zweiten Mal klappt’s! Desinfiziere wenigstens noch zum Abschluss und dann ist es auch soweit – es kann losgehen! Halb 10 in Deutschland – Annie abholen. Sie kommt in Begleitung ihrer Eltern und die wollen mit. Nix da, kein Platz im Auto. Annie bringt mir ein kleines Goodie mit – Prosecco to go, TicTacs und Himbeer-Cranberry-Joghurt Ritter-Sport. Hoffe, das hilft, diese lästige Blasenentzündung endgültig loszuwerden! Das Wetter könnte nicht besser sein. Wir sind ruckzuck am Flughafen in Düsseldorf, laufen aber erstmal von Gate B nach A und dann wieder nach C … völlige Desorientierung. Finden dann aber doch endlich den Schalter für die Überseeflüge und wow – 1000 Meter Menschen! Hilft nix, wir reihen uns brav ein. Gefühlt hat das Stunden gedauert, aber eigentlich sind wir nach 30, 40 min fertig. Ein Koffer mit 14 und einer mit 18 kg. Das ist meiner. Die ersten Prosecco haben wir auf und man merkt es – es ist auf einmal alles so lustig am Flughafen ;) Notiz an Jana M.: Irgendwo hinter uns hatte jemand DIE TASCHE: GGL 17 to 76, die US-Tasche, nur echt mit den 51 Sternen. Überlege kurz, ob ich sie ihr abluchsen kann. Schon generell ne Frechheit, dass jemand außer mir diese Tasche hat. Im Flieger sitzt der Mann der Tasche vor uns. Die Frau sitzt aber getrennt von ihm, somit können wir auch nichts verwechseln. Kofferfrei steuern wir Starbucks an. Auf dem Weg kommt uns ein Hund mit einer Ratte im Maul entgegen. Ich frage ganz ordnungsgemäß (seit wann bin ich denn so drauf?), ob ich ein Foto machen kann. Also nicht den Hund, sondern seinen Herrn. Klick! Bei Starbucks ergattern wir die letzten freien Plätze. Cappuccino, Frappuccino und ein paar Sweets. Ich dränge unsere Starbucksnamen auf, interessiert aber leider keinen, macht sich vielleicht auf den Porzellantassen auch nicht so gut ;). Dafür malen sie einen Smiley auf meinen Frappé. Happy! Jetzt wird’s aber Zeit für die Security. Verabschiede mich filmreif von meinem Mann. Der Arme muss leider arbeiten. Die Typen von der Security sind total nett und lustig – nichts los am Schalter. Ebenso beim Body Check. Total nette Dame, die meiner Annie ein bisschen viel an den Hupen rumtatscht. Ich greife ein. Verbal natürlich. Annie muss ihre Schuhsohlen zeigen, hört aber nicht genau zu und zieht ihr T-Shirt hinten hoch. Ich lach mich schlapp. Liegt sicher daran, dass wir zu der Zeit schon 2 Dosen Prosecco/Hugo intus haben. Zu mir ist sie voll nett, bewundert meine Nägel und fragt, wo ich die habe machen lassen. Hey, alles echt, kein Fake! Überhaupt sind alle völlig relaxt heute. Es gibt absolut keine Kontrolle meiner 10 kg schweren Tasche, aber Annie muss ihr Handtäschchen prüfen lassen. Mit allen guten Wünschen für unseren Trip ist die Sache in 5 min beendet. Glaube die haben alle noch Restalkohol vom Tanz in den Mai. Wir schaffen es nichtmal 20 Meter in den Duty-Free-Bereich, weil eine 43-Bar unseren Weg kreuzt. Keine Frage, wie zu Mallezeiten fühlen uns mal wieder fast magisch angezogen und machen unsere erste Urlaubsbekanntschaft … ein Pärchen (Starbucksnamen Marie & Burger, aus guten Gründen bleiben die beiden an dieser Stelle anonym) testet sich quer durchs Angebot. 43 mit Maracuja, 43 mit Milch … schmeckt aber auch alles zu gut. Es war „Liebe“ auf den ersten Blick. Aber leider – nach einem Check der Destinationen werden wir nicht zusammen fliegen, für die beiden gehts 5 min nach uns nach LA, aber vorher tauschen wir noch ein paar echte Details aus, damit wir uns nach unseren Urlauben wiederfinden. Die zwei haben sicherlich gute Tips für unseren Westcoast-Trip. An dieser Stelle VIVA, Las Vegas :) Hoffentlich friert ihr nicht zu sehr. Am Gate gehts dann recht flott. Gruppe A (also wir) darf zuerst boarden. Wir sitzen in Reihe 42, weit von den Tragflächen weg. Falls wir mal über Grönland Fotowetter bekommen. Wir haben feinstes Inseatentertainment mit Megaauswahl. Essen: Chicken Stroganoff (Katie), Penne mit 2 verschiedenen Saucen (Annie). Dazu Weißweinschorle. Der Chicken-Run-Gedächtnisdrink. Immer alles schöne mal 2 :) – wegen der Thrombosegefahr müssen wir ja viel trinken. Nach dem Essen ist erstmal Ruhe angesagt – Annie schaut Männerherzen, ich Taffe Mädels (The Heat) mit Sandra Bullock . Und Annie schläft selig ein, der Kopf fällt filmreif auf die Brust. Leider wird sie wach, als ich gerade ein Video von ihr drehen will. Das entstandene Foto musste ich rückstandslos entfernen. Hab ich auch :) Denn wir haben diesbezüglich gleich eine Vereinbarung für den Urlaub getroffen. Was nicht gefällt, kommt weg. Es sei denn, es ist so schlecht, dass es schon wieder gut ist. Der Flug vergeht schnell. Liegt vielleicht auch an der ein oder anderen Weinschorle, die noch über den Tresen ging. Wir landen um 15.30 Uhr Ortszeit, müssen aber noch ein paar startende Maschinen abwarten. Aber dann sind wir endlich richtig da und es geht zur Immigration. Dort bekamen wir einen Lachflash. Der war aber politisch unkorrekt – deshalb bleibt der geheim :)Die Schlang ist nicht allzu lang, in rund 40 min haben wir alles geschafft, der Officer war nicht der Hit, bei der Aufforderung: right 4 versuchte ich alle 5 Finger zum Fingerabdruckscan aufzulegen, was nicht ging – ach :) … too high. Jaja, ist ja schon gut. Nochmal…. 5 passen einfach nicht. Naja, sonst hat er kein Wort gesagt und so sind wir beide endlich drin. Am Gepäckband warten wir auf unsere Koffer, aber ich schlug vor, dass wir doch noch mal weiter nach vorne gehen. Dort standen schon ganz viele Koffer in Reih und Glied neben dem Band. Annie: Eine Reisegruppe! … Und was ist dabei? Meiner und ihrer, schön nebeneinander…. was für ein Glück, denn die anderen Koffer stehen wild in der Halle verteilt. Nicht auszudenken, wenn wir noch länger am Band gestanden hätten. Nochmalige Kontrolle, nette Officerin – als Grund unserer Reise nennen wir zunächst Vacation, gefolgt von Rooftopbars. :) Sie findet das lustig, so kenn ich die Amerikaner. Jetzt sind wir wirklich da. Wir gehen raus und zum Taxi-Terminal, wir kommen sofort dran. Der Fahrer ist ein Inder. Er fährt Wege, die ich gar nicht kenne, quer durch Queens, vorbei an Flushing Meadow und der Weltkugel sowie am La Guardia Airport. Offenbar fahren wir NICHT über die Queensboro Bridge, sondern über die Bronx in die Stadt rein. Schade. Sein Name stand auf der Scheibe vor mir … Soundso Khan. Ich mache den fatalen Fehler und frage ihn, ob er mit unserem ehemaligen Torhüter Oliver Kahn verwandt ist. Kleiner Scherz. Blöd, Katie. Wirklich blöd. Was folgt ist eine halbstündige Abhandlung über den Namen Kahn, die Bundesliga, die Championsleague und die Bedeutung von Kahn bzw. Khan in Indien…gähn. Aber er war ganz nett, zeigt und erklärt uns sämtliche Brücken auf unserem Weg. Und dann sind wir endlich da! Mitten durch den Central Park :) Wir checken ein und beziehen unser Zimmer, 557. Zwergenzimmer mit noch kleinerem Zwergenbadezimmer. Ich kannte es ja schon, wir finden aber genug Platz, packen unsere Koffer aus und dann geht’s für uns rein in die Stadt! Ab zum Times Square. Wir sitzen auf der roten Treppe am TKTS und bestaunen das Treiben um uns rum. Das ist immer der Moment, wo man endlich angekommen ist. Dort könnte man stundenlang sitzenbleiben, aber eigentlich wollten wir ja zu Ellen’s Stardust Diner. Wir laufen ein wenig durch die Seitenstraßen, als am Longacre Theatre ein paar Fans mit Stift und Plakaten bewaffnet auf jemanden warten. Vom Stück „Of mice and man“ und den Hollywood-Schauspielern hatte ich schon vorher gehört, also haben wir uns gleich dazugesellt. Dauert auch nur kurz, dann kamen ein paar Leute vom Cast zum Autogrammschreiben: Chris O’Dowd (aus: Bridesmaids, den haben wir in London gesehen LOL), James Franco (127 hours) and Jim Norton (Harry Potter und die Kammer des Schreckens). Außerdem noch ein TV-Schauspieler, der sehr nett war, den ich aber nicht kannte. James Franco und Chris O’Dowd dürfen mein NYC-Moleskine einweihen und ihre Autogramme reinschreiben. So kann es weitergehen – dabei wollte ich eigentlich nur DEXTER. Nun ist es aber schon nach 22 Uhr und wir haben Hunger. Am Times Square gibts aber echt nur Schrott, ich halte Applebee’s noch für am besten, aber essenstechnisch war das eine Pleite, ich hatte eiskalte Hähnchenbrust auf einem Burger – das hatte ich mir dann doch irgendwie anders vorgestellt. Und das ganze kostete auch noch 80 $ … Naja, der Hunger treibt’s rein. Zur Geisterstunde sind wir wieder auf dem Zimmer, total kaputt nach nunmehr 24 h auf den Beinen.