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Day 1 – 2. August 2018 Es geht los, auf nach NYC

New York & New England 2018

People don’t take trips, trips take people

 

Der Wecker wird auf halb 5 gestellt. Viel geschlafen habe ich die letzten Wochen ohnehin nicht, wir haben ja den besten, geilsten, schönsten und heißesten Sommer den man sich vorstellen kann, aber mehr als 5h Schlaf, wenn überhaupt, ist da ohne Klimaanlage seit Wochen nicht drin. Die letzten 3 Tage habe ich daher entschlossen gepackt und Haus und Terrasse auf Vordermann gebracht, damit ich bis zum Schluss meine Zeit im Pool meiner Freundin verbringen kann. Bei Tchibo habe ich für 4 Euro zu diesem Zweck noch eine übergroße Pool-Ananas erworben.

Am Pool – never-ending summer

Um 6.35h verlassen wir unsere Homebase. Wir haben bereits 20°C und die Sonne scheint. Martin setzt mich auf der Abflugebene ab und fährt mit ein paar Extrarunden zu unserem reservierten Parkhaus 7. Von dort aus ist er ruckzuck wieder dort, wo er mich abgesetzt hat. Die Sonne knallt rücksichtslos auf mich herab, bin froh als wir endlich weiterkommen.

Da wir ja diesmal Business Class fliegen können wir die Priority Lane nutzen. In der Vorstellung zogen wir hier an den ganzen Wartenden freundlich lächelnd und winkend vorbei. In der Realität sind wir fast alleine unterwegs. Das Handgepäck wird diesmal gar keinem größerem Check unterzogen. Praktisch. Nichtmal meinen 12 kg Fotorucksack muss ich öffnen. Ob das am Ticket in die BC liegt??? 

 

 

Da wir ja nach meinem Negativerlebnis von vor 3 Wochen heute zu früh hier sind vertreiben wir uns die noch lange Wartezeit in der Business Lounge. So schön es dort auch ist, so langweilig ist es auch. Mir fehlen Shops und Sonnenbrillen :). So beobachte ich eine vermutlich magersüchtige Frau, die vor mir sitzt. Da sie lautstark telefoniert bekomme ich ihr ganzes Leid mit. Offenbar wollte sie nach Asien (alles hab ich dann wohl doch nicht verstanden). Flug verschoben auf abends, sie behauptet kaum laufen zu können, daher findet sie das alles total unverschämt, will einen Rollstuhl – sie ist echt verzweifelt. Ein richtiger Redeschwall. Irgendwas ist immer :).

Neben sie setzt sich eine Wannebe-Businessfrau, ein bisschen zu plump für das was sie gerne darstellen möchte. Sie schraubt sich schon um diese frühe Uhrzeit zwei Bier in kürzester Zeit weg, dreht sich aber ganz entrüstet um, als mein Handy klingelt. Das lautstarke Telefonieren um sie rum geht aber … Zum Schreien, echt :) Ich genieße ihren Auftritt mit einem schönen Sektchen.

Wir haben zwar noch ein wenig Zeit aber gehen einfach mal zum Boarding. Als mich dort jemand fragt ob  ich für Business anstehe konnte ich sehr überzeugend mit Ja antworten. Geil!

Da ich alle 4 Bordkarten von uns in meiner Wallet habe benutze ich versehentlich und zum 2. Mal heute Martins Boardkarte😂 und wundere mich, warum er nicht nachkommt 🙈🙈🙈

Der Flug DUS-FRA startet um 11.05h, es gibt einen mediterranen Snack, was ich davon esse schmeckt wirklich gut, 10 min später beginnt schon der Landeanflug auf FRA 😂. Da wir an Board wifi haben kann ich WhatsAppen und so empfiehlt meine Freundin mir, einen Blick auf die Maininsel zu werfen, wo sie wohnt. Leider sitzen wir auf der falschen Seite und können so nur die andere Seite des Mains sehen.

Mit dem Bus werden wir zum Terminal 1 gefahren. Der erste Kiosk den wir finden verkauft Wassermelone und Obst. Leider nehme ich hier nichts mit, da wir erstmal in die Lounge wollen. Die LH BC Lounge ist aber noch zu weit weg von unserem Abfluggate und wir somit laufen wir weiter.  Bei Anton & Anni, dem einzigen Verkaufsstand am Gate, gibt es nicht viel Auswahl an gesunderen Snacks, so bleibt leider nur der Griff zu Brezel & Coke. Und dann kann es endlich losgehen.

Und jetzt kommt der Teil, der uns für alle Zeiten versauen wird:
Wir betreten um 14 Uhr LH702, eine 4 Jahre alten 747-8. Wir fliegen zum ersten mal in der Businessclass nach Amerika!!!! 🤭✈️

Wir strahlen förmlich wie die Honigkuchenpferde, als wir unsere großzügigen Plätze einnehmen.

Unser griechischer Purser Nico (im Video im Hintergrund) begrüßt uns nicht nur mit (den falschen) Namen, er besticht vor allem durch Charme und Humor und damit, dass er meine Chillybottle bis zum Rand mit Weißweinschorle und Eiswürfeln füllt. Das kann ja lustig werden :) Im weiteren Verlauf des Fluges sorgt er dafür, dass mein Glas niemals leer wird. Mein Purser des Monats!

Nach dem Essen gehts also auf die „Couch“ zum Fernsehen. Ich schaue mir 2 Filme an, zunächst 3 Tage in Quiberon, einem Film über ein paar Tage im Leben von Romy Schneider (den wollte ich im Kino schon sehen), und der nächste Film ist 3 Zimmer, Küche, Bad. Der war in der Liste gleich unterhalb von dem ersten Film, ich habe somit keine großen Entscheidungsschwierigkeiten. Es gab aber auch nichts was mich sonderlich interessiert hätte aus dem anderen, durchaus großen Angebot. Bei diesem Film kann ich auch endlich mal ein bisschen schlafen. 

Das Internet an Board war teuer (15€), aber funktioniert nur sehr unzuverlässig. Ich gebe es auf, macht einfach keinen Spaß.

Es zieht sich, was vielleicht auch an den Umwegen liegt, die wir aufgrund der Wetterlage fliegen müssen. Cape Cod verpasse ich dank unseren Sitzen auf der falschen Flugzeugseite, dafür sehen wir Boston, über das schöne Schäfchenwolken ziehen. Leider bleibt es nicht dabei. Gewitter und Regen ohne Ende. Vor der Landung gibt es noch ein Essen: Minestrone (sieht aus wie ein Unglücksfall) und Blattsalat mit mariniertem Black Angus Rind, Walnüssen, getrockneten Birnen und Macadamiadressing. 

In New Jersey fliegen wir direkt in eine Schauer. Über New York klart es dann aber zum Glück auf, und sanft landen wir um 16 Uhr in Newark.

Auch wenn wir nur ca. 45 min. für die komplette Immigration benötigen wird mein 12kg Rucksack total schwer. Ich bin froh als wir unsere Koffer haben und ich den Rucksack auf dem Gepäckwagen ablegen kann. Jetzt müssen wir nur noch unseren Fahrer von Go-Airlink informieren. Es folgen mehrere Telefonate und wir verbringen einige Zeit in Warteschleifen, bis er endlich vor uns steht. Zum Glück, denn es ist hier noch heißer in der Sonne als bei uns zu Hause. Man sollte doch meinen, wir seien schon an die Temperaturen gewöhnt, aber wer schonmal im Sommer in New York war weiß, dass es dort sehr unangenehm werden kann. Aber zum Glück sitzen wir jetzt im klimatisierten Fahrzeug und erblicken schon bald die Skyline von New York City. We’re back!

Da unser Hotel, The Dominick, in Soho und somit in Nähe des Holland Tunnels liegt vermeiden wir die Rushhour weitestgehend und checken schon bald ein. Im Vorfeld hatte ich um ein hochgelegenes Zimmer mit tollem Ausblick gebeten, wobei ich das Dominick sowieso aufgrund dieser Eigenschaften ausgesucht hatte und auch gleich die entsprechende Kategorie SoHi (SoHigh) gebucht hatte (wobei ich anfangs von einem Schreibfehler ausging im Sinne von SoHo, was ja auch gepasst hätte). Um meinem Wunsch Nachdruck zu verleihen gebe ich an, dass wir auf Hochzeitsreise sind. Nun prasselt am Front Desk eine wahre AMAZING-Flut über uns herein, selbst schuld :). Da muss man jetzt mal durch … schlussendlich können wir unsere Keycards in Empfang nehmen und werden nebst Gepäck in die höchstmögliche Etage befördert – Zimmer 4004, ein vermietetes Privatzimmer, gehört für die nächsten 4 Tage uns. Und zum Zimmer gehört dieser Killerausblick

auf Downtown Manhattan und noch ein bisschen auf New Jersey. Und zwar auch vom Badezimmer aus, die Badewanne steht vor dem Fenster. BINGO!!!!

Wir packen sogleich aus und ich richte schonmal mein Fotoequipment her. Immerhin steht der Sonnenuntergang bevor. Dachte ich jedenfalls. Am Ende habe ich schöne Timelapseaufnahmen von ziehenden Wolken festgehalten. Auch schön, aber Regen kennen wir ja gar nicht mehr. Sollen wir aber noch kennenlernen. Und das wird schnell gehen, sehr schnell. Zwischendurch kommt auch der Turndown Service ins Zimmer. Sie bringen Eiswürfel und kleine Wasserflaschen und einen Teller mit 4 großen Schokoerdbeeren und einem handgeschriebenen Brief mit Glückwünschen zur Hochzeit :). 

Während ich mich nicht von dem Ausblick auf Downtown losreißen kann erkundet Martin die Gegend, und als er wiederkommt gehen wir auch noch einmal zusammen raus. Es ist mittlerweile dunkel und sehr heiß. Schwül. Wir befinden uns mitten in Soho und es ist nur einmal um den Block zur Spring Street, perfekt. Wir suchen aber die Subwaystationen und insbesondere einen Supermarkt. Einen kleinen Markt finden wir schließlich an der Subway Station Canal Street (ACE). Dort kaufen wir uns noch Wasser und eine Kleinigkeit zu Essen. Wir haben noch nicht ganz die Straße überquert als die ersten Tropfen fallen. Und die zweiten. Und die dritten … Und zack – mitten in dem berühmten New Yorker Regen. Wir suchen Zuflucht in einem Hauseingang mit diesem bezeichnenden Schild.

Da wir beide die Kamera mithaben machen wir ein paar schöne Regenbilder und -filme. Aber es hört nicht auf. Nützt alles nichts, wir müssen durch. Bis auf die Knochen durchnässt kommen wir im Hotel an, auf der Fahrt nach oben in den 40. Stock dürfen wir uns ein paar lustige Kommentare von Mitfahrenden anhören :).

 

Es ist halb 12, und nun steht noch „Duschen mit Haare!“ frei nach Mario Barth auf dem Programm. Das war ja so nicht gerade geplant. Todmüde fallen wir irgendwann ins Bett. Die Nacht wird kurz. Sehr kurz. 

Gute Nacht New York :)

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