Anreise

17. August 2011 – Flug und Ankunft in Amerika

Mit einer netten Verspätung von 1,5 h starten wir dann endlich … bis zum Take-Off des A380 vergeht aber sicher eine weitere halbe Stunde. Wer hier erwartet, beim Start in die Sitze gepresst zu werden, der irrt – man hat den Eindruck, der Vogel hebt überhaupt nicht ab mit diesem Gewicht, geht alles gefühlt sehr langsam zu. Die Sitze auch in der Economy sind aber recht gemütlich und auch genug Platz für die Beine, jedenfalls für meine kurzen :)
Die erste Getränkerunde beschert mir einen Wodka Lemon (und unsere Saftschubse machte ihrem Namen alle Ehre: sie kannte das wohl nicht oder es hatte noch nie jemand bestellt). Aber einem Hobby-Bartender wie mir geht die Anweisung leicht über die Lippen – bisschen viel Alkohol, ich schlafe erstmal eine Runde ein :)
Zum „Mittagessen“ war bei uns Chicken leider schon aus, und wir entscheiden uns völlig spontan für Seelachs in Kräuterhollandaise – die Dame in der Reihe vor uns sagt, sie hätte gerne was anderes und so beschließe ich, in meiner Mutterrolle völlig aufgehend, für meinen Sohn das gleiche Vorgehen zu wählen. Cedric bekommt dann Rindergoulasch mit Bandnudeln und Leipziger Allerlei vom Porzellanteller – ein Essen aus der Businessclass und ich gucke ein wenig neidisch rüber. Bestelle also zum Fisch noch einen Weißwein und schlafe völlig erschöpft vom Essen zum zweiten Mal ein. Nichtmal im Flugzeug kann ich einen Film zu Ende sehen :)
Am Ende schaffe ich 2 Filme und eine Serie – Unknown Identity (Liam Neeson, Diane Kruger, Bruno Ganz – spielt komplett in Berlin und hat mir ganz gut gefallen … lustig, einen Film auf Englisch zu sehen, bei dem so viel Deutsch gesprochen wird), Die Vorstadtkrokodile 3 sowie eine Folge 30Rock (vielleicht sehen wir die Jungs ja mal wieder bei den Dreharbeiten).
Unseren Flug können wir übrigens auf 3 Onboard-Kameras verfolgen, was mir gut gefällt, denn ich habe keinen Fensterplatz, kann aber so trotzdem was sehen.
Wir landen dann zwar ein wenig unsanft, aber sicher und offenbar wird auch auf Transatlantikflügen noch oder wieder geklatscht – vielleicht sind auch alle froh, trotz des Hydraulikproblems sicher angekommen zu sein :)
Die Einweisung dauert nochmal ziemlich lange, aber der ganze Flieger lacht über die Faxen des Mitarbeiters beim Signal „MOTOR AUS“ (er deutet dem Kapitän mit seiner Kelle an, ihm den Hals zu durchtrennen *ggg*) … DAS filme ich natürlich nicht (beim nächsten Mal weiß ich Bescheid).
Die Schlange bei der Immigration ist in etwa so lang wie 1979 im Hochsommer an der Wildwasserbahn im Phantasialand und nach den ersten 3 Runden befürchte ich eine längere Prozedur, aber dann gehts plötzlich flotter, nach ca. 1 Stunde sind wir durch, holen unser Gepäck, fahren mit dem Airtrain zur HERTZ-Station am Federal-Circle und warten dort nochmal mindestens eine Stunde, bis wir endlich unser Auto haben. Einen Mitsubishi-Endeavour, schwarz, mit Florida-Kennzeichen, beginnend mit den Ziffern 666!!!! WOW, netter Einstand :)
Ich klemme mich hinters Steuer und fahre so zum ersten Mal selbst im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Begrenzt sind dann eher die Möglichkeiten des Autos in Bezug auf die Klimaanlage, denn die bläst nichts als heiße Luft – und man kann nicht wirklich behaupten, dass es draußen angenehm kühl wäre, so 30°C dürften wir schon noch haben. Also ab in die Rushhour, nicht jedoch ohne vorher noch ein paar Getränke an einer Tankstelle mitzunehmen. Die ersten 100 Meilen sind ja noch ganz nett, aber dann wirds echt mies :( Sekundenschlaf nennt man das wohl, da hilft auch weder ein großer Eiskaffee noch die Cola, wir wechseln uns ab mit dem Fahren, aber eigentlich wäre ich gerne irgendwo bis morgens stehengeblieben …. wir machen erstmal Pause und kommen wirklich irgendwann gegen 23.30 Uhr in unserem Inn in West Dennis an. Völlig erledigt. Das Zimmer ist auf, und ich finde es spontan total schön, sowohl von außen als auch von innen. Nach Mitternacht kommen wir endlich zum Schlafen, für uns ist es immerhin schon 6 Uhr morgens und wir sind seit 25 h auf den Beinen gewesen. Was für eine Tortur – Malle wäre wirklich einfacher gewesen :)
Fazit des Tages: Man kann auch mit einer geballten Überdosis an Koffein einschlafen, aber das Jetlag ist stärker (aber das ist dann wieder eine neue Geschichte) :)

20110818-020526.jpg

20110818-020629.jpg

20110818-020648.jpg

20110818-020720.jpg

20110819-031007.jpg

5 Comments

  • Smilla

    Bei Hertz am Federal Circle waren wir auch, ungefähr drei Stunden vor euch und ich will auch ein Florida-Kennzeichen, damit alles so ist wie sonst auch. Wieso geht die Klimaanlage nicht??? Wir sind gestern am Hudson entlang hiken gewesen, waren bei Quiznos, haben in Vermont Cappuccinos getrunken mit leckerer Vermont-Milch und sind gerade in den White Mountains. Der Mt. Washington wartet. :)

    http://www.spiegel.de/reise/staedte/0,1518,780422,00.html

    Liebe Grüße aus New Hampshire
    F & E

  • w00b541d

    Sie geht wieder!!!! Nachdem die unglaublich engagierte Hertz-Dame am Hyannis Airport kurz davor stand, von mir das gleiche Zeichen zu bekommen wie unser Pilot beim Beenden der Triebwerke von seinem Einweiser, nämlich das mit der Kehle, habe ich entschieden, die nächste Werkstatt aufzusuchen. Bietet die uns ernsthaft als Alternative einen ROTEN Toyota an … nononever :)
    Heute gehts Wale schauen!
    Kommt auf dem Rückweg nach NY einfach bei uns vorbei, Samstag ist hier Feuerwerk! Have a nice day (blogt ihr eigentlich??)

  • w00b541d

    Aha, Schmiddi, Regel Nr. 10 – auch die Dexter-Regel genannt :) Nun weiß ich Bescheid. Aber der ganze Flieger hat gelacht, jedenfalls die, die diese onboard-Cam anhatten :)

  • Frank

    nachdem wir gerade selbst die I95 runter gekrochen sind muss ich eure Tour nur um so mehr bewundern – der reine Alptraum, ein Stau nach dem anderen. Ich buche für die erste Nacht prinzipiell ein Hotel das bis 1800 noch storniert werden kann damit ich mich im Fall einer Planungsänderung anpassen kann …

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert