Day 8 – 8. Mai 2014 Upper West Side, Cunningham, Ellen’s Stardust Diner
When I’m in New York, I just want to walk down the street and feel this thing, like I’m in a movie. Ryan Adams
Der heutige Blick aus dem Fenster bestätigt die Vorhersage: Regen! Also machen wir heute mal keinen Stress. Wir wollen um 10 bei der Ausstellung Facades von Bill Cunningham sein. Zwei U-Bahnstionen fahren wir, aber ab der 72. Straße gehen wir zu Fuß. 5 Blocks klingen nach einem kurzen Weg, sollte in weniger als 15 min zu schaffen sein. Vorneweg, wir sind um 15 Uhr da ….
Tja, es sollte schnell gehen, wären da nicht die Geschäfte, die sich uns immer wieder mit einer Penetranz in den Weg stellen, dass wir einfach nicht anders können. Wir müssen rein. Es ist wie eine Sucht. Da wäre zunächst Urban Outfitter, aber wir schaffen es, ohne Tüte rauszukommen. Beim zweiten Shop ist es dann natürlich doch wieder zum äußersten gekommen. Wir haben die ersten Tüten an der Hand. Annie kauft ein paar Einzelteile, ich eine hummerfarbene Regenjacke, die allerdings bei Tageslicht doch eher pink ist. Natürlich hörte es sofort auf zu regnen und fing auch nicht wieder an. Naja, shoppen ist anstrengend, Zeit fürs zweite Frühstück. Endlich haben wir unsere „Katie und Annie“-Becher, dank der sicheren Starbucksnamen kein Problem! Die arme Elke zum Beispiel, die machen sie in den USA immer zum ELK :)
Diverse weitere Geschäfte lassen wir links liegen oder besuchen sie unter dem Motto nur gucken, nichts anfassen, aber plötzlich ist es wieder da – die Sucht, nur weil wir ein Sportgeschäft von weitem sehen … wir brauchen doch neue bunte Socken, oder? Zufällig gibts da auch Schuhe. Wir wollen sowieso die 5.0 von Nike haben. Jetzt haben wir sie. Und Socken. High Five :)
Im Geschäft nebenan – GIGGLE – liegen Katie und Annie als Babies in ihren Kinderwagen, ein Blondes und ein Braunes. :) Gegenüber ist ein Restaurant: Tchirping Chicken. NEIN Annie, es gibt jetzt kein Mittagessen, wir wollen noch weiter. Wir laufen und laufen und laufen – und statt bei Facades landen wir am American Museum of Natural History. OK, wenn es schonmal so nah ist, gehen wir rein und schauen uns den Tyrannosaurux Rex an. Der ist im Eingangsbereich, kostenlos zu besichtigen. Man kennt ihn aus „Nachts im Museum“. Drehen natürlich wieder ein Happy-Video. Wieder draußen: Annie holt sich ein Fallaffel-Sandwich, ich muss leider passen. Habe beschlossen, etwas vorsichtiger zu sein in Punkto Essen, ein Abend im Hotelzimmer reicht mir.
Aber: Wir suchen ja eigentlich nach der Foto-Ausstellung von Bill Cunningham in der New York Historical Society, und direkt neben dem Museum nur durch eine Straße getrennt ist auch etwas, aber ich halte es für den Museumsshop vom Naturhistorischen Museum … also müssen wir den ganzen Weg wieder zurück. Finden aber nichts. Eine Postbotin gefragt – wir sollen wieder zum National Museum, da an der Ecke sei die Cunningham-Ausstellung. Also wieder alles zurück. Auf dem Weg haben wir ein Lokal gesehen: Isabella’s und Annie beschließt, dass wir heute da essen. Denn da gibts Steak. OK.
Und dann endlich haben wir Erfolg, gefunden! Die New York Historical Society ist doch tatsächlich das Gebäude neben dem Museum of Natural History!! Wir sind echt blind! Der Eintritt liegt bei 18 $ – und es lohnt sich. Ein paar Einzelausstellungen zu 9/11 machen uns schon ganz schön traurig, diese Bilder sind aber auch furchtbar. Dann gehts zu Quilting/Stoffverarbeitung zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges, auch schön. Dann eine Etage höher: Cunningham. Facades. Auch schön. Sehr schön finde ich auch, wenn man vor einem Exponat steht und zwei depperte Bratzen stellen sich vor einen und betrachten das Bild, das ich nicht mehr sehen kann…. die regen uns so auf, dass wir woanders hin gehen. Außerdem läuft der Lonesome Ranger auch durchs Museum. Zu lustig. Gekleidet im Tarnanzug mit der vollen Ausrüstung eines Naturfotografen inclusive Fernglas – und dass mitten in New York. Also für den Central Park ist die Ausrüstung doch etwas too much :) Naja, uns amüsiert es. Leider kann ich nur ein Bild von hinten von ihm machen, dann ist er weg. Im Erdgeschoss gabs noch einen 20-minütigen Film zur Historie von New York, der ist klasse und endete mit dem Lied EMPIRE STATE OF MIND von Jay-Z, der NY-Hymne. Für uns: Perfekter NY-Moment! Wir bleiben bis zum letzten Klang sitzen. Wir sind ohnehin die einzigen :)
Ein paar Sachen im Museumsshop erstanden und dann gehts ab. HUNGER! Das Steak bei Isabella’s ist perfekt. Die beiden Chardonnay auch. Blöd, wenn man eigentlich nur einen verträgt. Wow. Ganz schön lustig hier :)
Jetzt gehen wir zum 5 Mal den Weg wieder zurück denn wir gehen noch durch den Central Park zurück, haben ein paar sentimentale Momente bei den Inschriften an den Bänken und landen dann im Tavern on the Green. In jüngster Zeit erst neu eröffnet. Ein NY-Icon. Trinken können wir hier nichts. Zu illustre Gesellschaft, aber schön ist es. Wir wollen eigentlich eine Karte des Lokals mitnehmen, aber es gibt keine. Die eifrige Merchandising-Marbeiterin lässt aber sowas nicht gelten und sucht offenbar das komplette Haus ab, nur um uns zu helfen – hilft aber alles nichts, wir stehen da leicht angeschickert zwischen den ganzen Schönheiten etwas verloren rum und sich richtig froh, als sie auch keine findet und wir endlich wieder gehen können.
Aber nun zurück ins Hotel, Sachen wegbringen, Füße hochlegen, wieder durchstarten – ab zum Times Square. Wir brauchen noch Shirts und…. SOCKEN! :) Naja, und schon wieder landen auch ein paar Nikes in der Shopping Bag, diesmal aber für meinen Sohn. Noch ein paar Souvenirs und dann sind wir in Ellen’s Stardust-Diner – dort bleiben wir bis zum Rausschmiss nach 12. Annie ist ganz begeistert von der tuntigen Performance beim Eintritt … Singende Kellner, altes 60er Jahre Diner, Blue Moon Lager … und wir sind HAPPY! Dieses Lied wird auch als vorletztes des Abends gespielt – da sind wir natürlich auch gleich wieder mit der Videokamera dabei und drehen weiter – aber dann ist auch mal Schluss. Frank Sinatras „New York New York“ dient als finaler Rauswerfer. Wir müssen ins Hotel und schlafen, es ist schon nach 1 als wir endlich im Bett liegen. Wir kriegen aber auch nicht genug.