Day 9 – 9. Mai 2014 SoHo, Highline Park & Hell’s Kitchen
Give me such shows — give me the streets of Manhattan! Walt Whitman
Huch, schon 7. Aber Shoppingqueens brauchen auch ihren Schönheitsschlaf. Außerdem zeigt der Blick aus dem Fenster nicht nur die angesagte Bewölkung, sondern auch nasse Straßen an. Daher verspüren wir keine Eile, sondern packen schon einmal den Koffer soweit, dass man sehen kann, wie viel noch reinpasst (also nicht von den vorhandenen Sachen, sondern von denen, die man eventuell noch kaufen könnte, z.B. Socken oder so :nerd:) Nicht, dass da noch viel Platz wäre, aber wenn man geschickt packt … naja, wir wissen ja wie das mit guten Vorsätzen so ist… Somit sind wir um halb 10 aus dem Haus. Zunächst zur Bank, wir brauchen $. Und ich muss zu T-Mobile (was man übrigens nicht so englisch ausspricht, wie man das denkt, sondern die sagen eher Tie-mo-bl). Naja, da die aber erst um 10 öffnen kaufen wir uns Obst und Kaffee Americano bei Starbucks. Ich weiß nicht wie die das schaffen, aber der Becher ist so voll (und heiß), dass man den erst Stunden später trinken kann. Tut man es doch, läuft es an irgendeiner Stelle raus, auch wenn der Deckel eigentlich richtig draufsitzt. Zumindest bei mir ist das so, daher habe ich zuerst einmal einen Fleck. Allein der würde ja schon rechtfertigen, dass ich … ach nein, wir wollten ja gar nichts kaufen heute. Ich gehe also mit dem noch immer vollen Becher rüber zu Ti-Mo-bl, denn die 3 GB, die ich auf den mobilen Hotspot geladen hatte, sind offenbar schon verbraucht, haben wir in 4 Tagen geschafft. Ich versuche also meinen Becher auf den Thekenbereich zu stellen, dabei schwappt von irgendwo schon wieder ein Schwall Kaffee über. Peinlich, musste also gleich mal nach einem Zewa fragen. Die nette Leiterin des Shops machte an dieser Stelle einen wirklich glücklichen Eindruck mit mir, lud mir aber immerhin zumindest unbegeistert weitere 3 GB auf. Ich machte sauber und sah zu, dass ich den Laden schnell wieder verlassen konnte. Draußen erstmal einen Schluck vom Kaffee trinken – Zack, wieder lief es aus dem Deckel und weitere 2 Flecken machten sich auf meinem Shirt breit. Also, was heißt das? Wir müssen heute wieder shoppen – geht ja gar nicht anders. Den wirklich noch vollen Becher Kaffee entsorge ich im Rinnstein. Ich bin es so leid, einen Moment lang hasse ich Starbucks … aber das hält ja nicht lange an.
Mit der Linie 3 wollen wir in Richtung SoHo, eigentlich ist unser Ziel ja der Highline-Park. Es dauert eine Weile am Metro-Schalter, denn heute müssen wir unsere Karten neu aufladen. 7 Tage unlimited ride sind vorbei, wir brauchen 10$ neues Guthaben, eine Fahrt kostet 2,50 Euro. Das sollte erst einmal reichen für die letzten beiden vollen Tage. Leider nimmt der Apparat zwar 20 $, zahlt aber nur 8 wieder aus. Ich habe aber nur 20$-Scheine am Bankomat bekommen. Also wechsele ich in einen 10er und 2 5er. Leider nimmt er den 10er nicht. Annie hat auch nur einen Schein und bei ihr funktioniert es sofort. Hinter uns ist schon eine Weile ein schwarzer Jugendlicher, viel. 17, 18 Jahre alt. Er spricht mich an, ob ich für ihn bezahlen können, ich so: Nein, aber wir wären gleich fertig. Annie holt mir in der Zeit einen neuen Schein, er will noch einmal, dass ich für ihn zahle. Er will mir auch Geld geben, zeigt mir seine Scheine. Ich bin etwas verwirrt. Er sagt mir, dass er ein Einzelticket benötigt. Er bitte mich noch einmal, dass ich das für ihn übernehme. Ich mache das dann auch, wenn auch mit ein paar Fragezeichen. Als wir fertig sind komme ich allerdings dahinter – er ist offenbar Analphabet, kann das wohl nicht lesen. Unglaublich … der Arme. Aber wie sagte Kaya Yanar immer: 60 Millionen Deutsche können nicht korrekt türkisch 8-)
Wir fahren nach SoHo, steigen an der Prince Street aus. Von dort aus haben wir noch ein paar Straßen zu laufen, es ist schon 11 Uhr. Sollten wir locker schaffen, wären da nicht diverse Shops unterwegs gewesen, wo wir mal eben gucken wollen. Und auf dem Weg lag auch noch K. Meisls Gallery – dem SATC-Fan wohl bekannt als die Galerie, in der Charlotte arbeitete. Wir gehen rein und schauen uns um – fotografieren verboten, aber wenn keiner rauskommt … es kam bis zum Schluss niemand, aber wir wollten dann auch weiter, obwohl uns die Bilder wirklich gefallen haben. Wie magisch angezogen landen wir nach einigen Umwegen dann auch endlich am Broadway, denn Annie wollte zu Hollister, schon seit Tagen hörte ich mir an, dass wir da ja noch unbedingt reinmüssten, weil sie ja noch keinen Hoodie von dort mitgenommen hat. Vorher schmissen sich aber noch ein paar andere schöne Läden in unseren Weg – und bei American Eagle wurden wir dann auch endlich mal wieder für das lange Warten mit ein paar Tüten belohnt :). Wir kaufen Shirts, Taschen und für uns beide das gleiche neue Halstuch. Das Wetter zeigte sich unbeständig, es war ganz schön grau und hin und wieder nieselte es, aber alles ok, hatten ja Knirpse (aka Dig-Schirme). Bei Hollister hielten wir uns eine Weile auf, kauften aber nichts. Aber es riecht so gut dort und das Wellenrauschen überall, sooo schön der Store! Man kann da auch überall in bequemen Sesseln verweilen. Wir sind nämlich heut echt kaputt. Ich ziehe mir mal eben mein neues Shirt von AE an und fühle mich gleich wieder besser . Auf dem Stadtplan schauten wir uns genau an, wo wir zum Highline-Park langlaufen müssen. Vorher haben wir aber – Hunger :) Annie sieht einen Mexikaner, aber mir scheint, Bleecker Street Kitchen müsste gleich kommen – und so war es auch. Da es uns dort schon einmal so gut gefallen hat gehen wir heute noch einmal hin. Dieses Mal heißt es „mittendrin statt nur dabei“. Es ist brechend voll und wir ergattern den letzten Zweiertisch inmitten von offensichtlich in der Mehrheit Studenten. Es ist total laut … aber wir fühlen uns absolut wohl so. Beim Essen sind wir uns auch schnell einig, es wird wieder geteilt – Salat aus roten und gelben Beten sowie ein Hamburger mit Pommes. 2 Chardonnay. 50 $ – 30 weniger als beim letzten Mal. Es schmeckt wieder sehr gut. Eine echte Empfehlung, würden wir immer wieder hingehen. Als wir rauskommen nieselt es wieder. Aber nichts schlimmes. Wie müssen nach links weiter und kommen durch viele Straßen vom Village, die wir schon kennen. Auch gehen wir noch einmal zu unserer Freundin Sarah Jessica Parker, aber die sind nicht zu Hause. Unterwegs kommen wir bei Pinkberry vorbei – 2 kleine Frozen Yoghurt mit allem an Toppings was so draufpasst und zwei Izzy – 18$, ganz schön teuer. Gegenüber steht ein neueres Gebäude, was inmitten der älteren auffällt – und mir ist so, als hätte ich das schonmal gesehen, weil dort Jay-Z und Beyoncé wohnen. Muss ich nochmal recherchieren. Wir sind jetzt jedenfalls im Meatpacking District. Um die Ecke ist der Chelsea Market. Da gehen wir rein – stand auch auf unserer Liste. Annie gefällt es dort sehr gut, aber mir auch. Hat sich einiges geändert, mir scheinen ein paar neue Shops drin zu sein. Wir kaufen ein paar schöne Souvenirs im Chelsea Market Basket – und dann gehen wir auch endlich zum Highline-Park, der Einstieg ist gleich um’s Eck. Ich hole mir einen Kaffee, der wird bei der Blue Bottle frisch einzeln aufgebrüht, eine Reihe von Filtern, unten die dann die Becher gestellt werden. Gibt’s denn sowas noch? Very retro. Aber lecker!!!
Mittlerweile fängt es auch noch an zu nieseln, aber wirklich nur sehr leicht. Der Highline-Park ist wirklich immer wieder ein Highlight. Dieses frische Grün inmitten der braunen Backsteinhäuser. Was wir nicht finden ist die Rooftopbar des Standard-Hotels. Komisch, sollte doch gleich drübergebaut sein. Egal. Wir belaufen die komplette Länge des Parks bis zur 30. Straße, von da aus geht’s weiter zu Rudy’s Bar. Ein Tipp aus dem New York City Forum. Ja, es ist schräg da – in jeder Beziehung. Aber ein Bier der Hausmarke Rudy’s Blond kostet 3 $, ein Pitcher 8 $ plus kostenlosem Hotdog. Das sind Preise, die in dieser Großstadt äußerst preisgünstig sind. Klar, dass da ordentlich abgeschädelt wird, es ist auch brechend voll dort. Wir gehen nach einem Bier aber weiter. Mir gefällt der rauchige Geruch nicht so richtig und stehen macht auch keinen Spaß, denn uns tun die Füße so weh! Aber wir sind mitten in Hell’s Kitchen – und das lohnt sich. Ein Restaurant reiht sich an das andere, manche sind wo winzig mit nur 2, 3 Tischen. Wir entscheiden uns für ein Lokal, von dem aus wir nicht mehr so weit ins Hotel laufen müssen. Mickey Spillane’s. Wir sitzen am offenen Frontbereich, aber drin. Der Laden ist auch voll. Wir brauchen jetzt endlich DAS Getränk, 2 Cosmopolitain, hier kurz Cosmo genannt. Abschlussdrink. Leider nicht zum Happy-Hour-Preis. Cosmo ist natürlich regulär, ich glaube 11 $ einer. Wir resümieren den Urlaub. Alles gut. Noch ein Getränk, ich aber nur noch O-Saft. Da wird sehr kaputt sind gehen wir danach auch. Wollen mal etwas eher ins Bett, da wir für den nächsten Morgen Koffer packen und zur Brooklyn Bridge wollen und daher früh aufstehen müssen.