Liberty Island,  New York,  WTC

Day 3 – 12.7.2014 – Liberty Island

Halb 5 bin ich wach. Hellwach. Mit immer mehr Halsschmerzen. Dabei müssen wir uns heute beeilen, denn wir müssen um 8 im Battery Park sein. Frühstück fällt leider aus :( Es gibt an Samstagen wohl keine Food Courts mit Bagel und Kaffee. Das geht ja gar nicht. Es ist heiß heute. Sehr heiß.  Schon 78°F am Morgen. Und kaum Wind. Mit der Linie 1 fahren wir zum Battery Park, aber irgendwie steigen wir eine Station zu spät aus, mit Annie ging das irgendwie besser :) Die Stimmung morgens ist dort einfach toll – sie begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Mit unseren vorab gekauften Tickets können wir sofort zur Security gehen, heute werden sie nicht gegen „richtige“ Tickets eingetauscht. Und schon ein paar Minuten später fahren wir los. Downtown Manhattan hinter uns lassend sieht heute besonders schön aus, es liegt ganz viel Dunst über dem Wasser. Aber hot hot hot. Auf dem Schiff kaufen wir uns einen Muffin, es gibt nichts anderes. Kaffee gibt es keinen, das bekommt mir nicht. Wir laufen einmal um die Insel, der Ausblick ist heute besonders toll. Man sieht eigentlich nur die Silhouette der Stadt, es ist alles andere als klar. Aber schön. Dann wollen wir auf die Statue hoch, heute ja nur bis zum Podest, Crown Tickets gab es nicht mehr, als ich buchte. Der Lift bringt uns hoch, aber da hört für mich der Spaß auf. Ich setze mich hin und kann nicht mit rausgehen. Mir ist ganz komisch. Um mich herum wird alles leise, ich nicke immer weg – ist das nur mein Schlafmangel oder spielt mein Kreislauf verrückt? Endlich kommt meine Familie zurück, wir gehen runter, holen unser Gepäck und Martin holt mir eine Cola. Eine echte mit Zucker. Die soll hoffentlich meine Lebensgeister wieder wecken. Was anderes geht eh nicht runter. Mein Hals ist ein schmerzender Krater. Wir bleiben eine Weile im Schatten sitzen und dann fühle ich mich langsam besser. Ich will weiter. Ellis Island steht noch auf dem Programm. Als wir in der Schlange zum Boot warten sehe ich merkwürdige Wolken :) … es handelt sich aber nur um einen Schriftzug, den ein Flugzeug im Himmel hinterlassen hat. Great Rates werden hier versprochen. Cool, was alles geht.

Auf Ellis Island spare ich mir das Museum, ich will draußen warten. Aber ich komme am Theater vorbei, da fängt gerade eine Vorstellung über die Immigration und Ellis Island an. Nichts wie rein. Aber ich bekomme nichts mit, denn ich schlafe sofort ein. Bin aber durch mein eigenes Schnarchen wieder wach geworden, und zwar drei mal. Da ich normalerweise überhaupt nicht schnarche muss ich offenbar mehr als fertig sein. Peinlich. Fühle mich danach aber ausgeruht und bereit zu weiteren Taten. Kaufe mir im Shop noch einen schönen USA-Schal für 30 $, hätte nicht gedacht, dass ich hier bei 30 °C permanent mit Halstuch rumlaufen muss.

Die anderen warten draußen schon und ich werde schon per Handy gesucht. Es ist wirklich so schön hier, so viele verschiedene Boote auf dem Wasser, denn es ist Wochenende und da ist viel los. Noch schnell eine Cola – eine echte – und dann reihen wir uns in die Warteschlange für das Boot ein. Am Himmel erregen merkwürdige Wolkenformationen mein Interesse. Es handelt sich jedoch nicht um Wolken, sondern um eine Werbenachricht für Cesco – man verspricht hier Great Rates :). Der Schriftzug hält sich sehr lange am Himmel, sind bestimmt ganz viele gesunde Stoffe, die dafür verwendet werden.  :cloudy:

Zurück im Battery Park bewundern (nicht nur) wir noch eine Gruppe von schwarzen Artisten, die schlagen 10 Salti aus dem Stand, auch über eine Zuschauergruppe hinweg. Und sie landen alle wieder auf den Füßen. Sollte also unser Klose noch ein Salto-Double brauchen – hier gibt es welche! Wir lassen uns natürlich nicht lumpen und schmeißen ihnen ein paar Scheine in den Klingelbeutel. Im Beer Garden (Annies Lieblingsbiergarten) legen wir eine kleine Pause ein. Die anderen essen alle was, ich muss mich mit Wasser zufrieden geben. Habe auch nicht den geringsten Appetit und bekomme vor lauter Halsweh weiterhin nichts runter. Cedric fährt von hier aus allein ins Hotel zurück, ich habe mir vorgenommen, zu Michael’s zu gehen. Ein hier sehr bekannter Kreativladen. Ich hätte nämlich gerne ein paar Washi-Tapes und ein oder zwei Smashbooks. Wir überlegen, dass wir dazu mit der 1 zurückfahren bis zur 23. Straße und dann ein paar Schritte laufen. Leider ist die U-Bahnstation schon völlig überfüllt und die Tante von der Durchsage berichtet von Verspätungen und dass wir mit der R fahren sollen. Wir also wieder raus, an der R wieder rein – geht nicht. Klar. Man muss ja 20 min warten bis man seine Metrokarte erneut durchziehen muss. Ein Mann öffnet für seine Frau mit Kinderwagen den Notausgang, wir hängen uns dran. Aber was ist das – die R ist gesperrt :( Also wieder raus. Und dann irren wir planlos (mein Mann behauptet, nur ICH irre planlos) herum auf der Suche nach einer weiter U-Bahnstation. Mir ist schon alles egal, laufen wir halt durch die Wall Street, da kommen schon wieder Stationen. Kam aber keine mehr, die geöffnet war, daher waren wir mittlerweile am 9/11 Memorial angekommen. Also gut, nehmen wir das spontan mit. Sieht schon wieder alles ganz anders aus als im Mai – keine Security mehr, alles frei zugänglich. Und es ist sehr sehr voll. Auch hier irren wir rum, weil so frei zugänglich ist es dann auch wieder nicht, der hintere Teil ist nach wie vor mit einem Zaun abgesperrt, also wieder zurück. Am Century 21 ist die nächste U-Bahn geschlossen. Shice Wochenende. Ich kann so langsam nicht mehr, mir ist vor Hunger schon richtig schlecht. Also in den nächsten Starbucks, aber irgendwie wieder der mich an – kaum noch was zu essen und so klein und – ach nee, ich will nicht. Wir gehen wieder raus. Ich träume von einem Taxi, werde aber von meinem Mann nicht ernst genommen. Er ist wohl mittlerweile sauer, weil er mir seit Stunden erzählt, dass ich mich ins Bett legen soll, eine Meinung, die ich in New York nicht so richtig teilen kann. Irgendwann finden wir tatsächlich eine zugängliche U-Bahnstation, ich habe keine Lust mehr auf Bastelladen, ich fühle mich total erschöpft, aber wir müssen noch sehr sehr weit laufen durch diese heißen stickigen Gänge, treppauf, treppab. Endlich kommt die 2, egal, Richtung Bronx. Aber leider handelt es sich um einen Expresstrain, so dass nach der 42nd Street nichts mehr kommt und wir bis zur 72nd Street fahren müssen. Oh mann, wieder raus, wieder runter, keine Bahn kommt, wir warten für New Yorker Verhältnisse endlos, bis endlich die 1 kommt und uns zurück bringt zum Columbus Circle. Hier gehen wir aber erst noch in den Whole Foods – ich MUSS jetzt was essen. Also packen wir den Wagen voll mit Wassermelone, Yoghurt und dann noch ein paar ganz leckeren Sachen vom Dessertdeli – und so wandert noch Tiramisu für mich und Milchreis für Cedric in unseren Einkaufskorb. Cedric schaut noch in unserer Hotelbar, wie Brasilien gegen Holland verliert und ich falle erschöpft auf mein Bett. Ich habe nicht einmal Bilder von meinem Essen gemacht!!!!! Aber das Tiramisu war wirklich lecker und rutschte gut durch meine kranke Kehle. Ich schlafe ein paar Minuten, irgendwann kommt Cedric. Er will wieder raus, es ist langweilig. Ich bin dabei, bis zum Times Square können wir ruhig noch gehen. Aber vorher werfe ich noch einen Blick in den Spiegel, meine Mandel vereitert immer mehr – das Antibiotikum wirkt überhaupt nicht :( … es hilft nichts, ich suche mir einen Arzt, gleich ums Eck gibt es einen Urgent Care Walk In MD. Nach einer eingehenden Anamnese und einem Streptokokken-Schnelltest, der aber nicht anschlug (wofür die Antibiose ein Grund sein könnte) sowie einer längeren Beratungsphase haben sie mir ein neues Mittel verordnet, der Streptokokken-Abstrich wird ins Labor geschickt und ich werde per mail informiert. Soll am Montag wiederkommen, wenns nicht besser wird. 125 $ für die Konsultation, 13 $ für den Schnelltest werden mir entlassen und in der CVS sind dann nochmal 60$ für die Medikamente fällig. Der Abend ist gelaufen. Liege um 10 im Bett, haue mir 2 Ibuprofen rein und schlafe sofort ein. Ganz toll :(.

 

6 Comments

  • Tine

    Hallo alle!
    Das Du erkältet (krank) bis, warst, ist nicht so schön. Ich hoffe es geht Dir besser und kannst die nächsten Tage um so besser
    genießen. Zeig oder sende auch mal so richtige Altags-Bilder von den Menschen, wie es hinter den Kulissen aus sieht. Wie es in
    den alten Kneipen aus sieht usw. Die Panoramabilder kennt man aus Zeitungen und Fernsehn, etwas orginäles. Übrigens wir werden heute Abend gewinnen, ist doch klar. Das Wetter ist ja warm bei euch, über dem großen Wasser, dann könnnt ihr draußen schauen. Hier ist das Wetter durchwachsen.
    Habe ganz vergessen Dir etwas Geld mit zu geben, um mir etwas nettes, gigantisches, super gutes Teil mit zu bringen.
    Grüße an Martine und Cedi.
    Lasst es euch gut gehen und bleib fit, bis die Tage, Tine. :-))

  • Annie

    Also! Ihr erlebt ja Sachen, die wir gar nicht geschafft haben. Ich muss direkt wieder über den Teich! Nur eins haben wir euch voraus. Das Weltmeisterfeeling direkt vor der Tür. Heute hing ganz Schland müde herum. War wohl keiner um 10 h nach dem Traumschiff im ZDF im Bett. Schade, dass NY schon wieder vorbei ist. Jetzt kommt aber auch was richtig tolles. Freut euch drauf – und immer schön den Schal um den Schwanenhals im Flieger, hörst Du.

  • Kerstin

    Ich hätte die Meisterfeier auch gerne in D erlebt, gebe ich zu, auch wenn die Alternative nicht so schlecht ist. :) Und Vegas ist gigantisch!!!!

  • Kerstin

    Hi Tine, waren noch gar nicht groß shoppen, vielleicht aber in Vegas. Wenn ich was finde, dann denke ich mal an dich, ok!!!! Und kannst zu Hause mal gerne alle Bilder sehen. Bis bald, liebe Grüße an alle

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