Day 11 – 20. Juli 2014 – Vom Bryce NP nach Page
Reiseroute: https://goo.gl/maps/Zrv5N
Hotel: Days Inn and Suites Page/Lake Powell UT (241,49 $/Nacht)
Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen und mich nur rumgewälzt. Die Klima war fast aus und ich bekomme keine Luft mehr. da könnte man ja eigentlich doch zum Sunrisepoint fahren. Aber irgendwie traue ich mich nicht, allein im Dunkeln. Aber als es dämmerte und so tolle Wolken am Himmel waren war der Entschluss klar, ich fahre. Gar nicht so einfach, wenn man im Dunkeln alles suchen muss. Naja, Martin wurde wach, ich hab ihm gesagt was ich vorhabe und bin dann los. Kamera, Zimmerschlüssel … alles dabei. Fahre mit dem Aufzug runter, stelle fest, kein Autoschlüssel. Oh mann, also wieder in den 3. Stock hoch, denn wir hatten die Zimmernummer 3452 – den Weg hat man ja im Kopf, ist man ja gerade erst hergekommen. Ich probiere mehrmals zu öffnen mit der Karte, aber sie geht nicht. Shit, also erstmal geklopft, nochmal … dann mal kurz mit dem Fuß nachgeholfen – nichts. Keiner öffnet. Kein Wunder, ich stehe vor Zimmer Nummer 3356. Boah, ich hab mich vielleicht schnell verpi*** :) Aber wie doof ist das auch, da ist unser Zimmer im 4. Stock …
Naja, erste Hürde genommen, ab in den Park. Ich bin voll müde und überhaupt nicht sonderlich fit. Vielleicht verpasse ich daher den Sunrisepoint und lande irgendwo weit hinter dem Sunsetpoint von gestern Abend. OK. Wenden, zurück. Nächster Versuch, falsche Einfahrt, sah aber gut aus. Komisch, ich bin hier ganz allein, ist schon gruselig. Nur die Rehe leisten mir Gesellschaft, fast wären sie wohl noch mitgekommen. Gehe bis zum Rim, aber ne, hier ist im Leben nicht der berühmte Sunrisepoint. Dabei klang Amphitheater so schön. Also zurück, gewendet und die Straße lang, eine Fahrspur, links neben mir Parkplätze. Eine Frau kommt mit ihrem Jeep entgegen, jaja, ok: ich gebe nach und fahre zurück. Als sie weg ist sehe ich diesen Pfeil. Er weist in meine Richtung. Shice, Einbahnstraße… als ich gerade ansetze zum Wenden (natürlich mit Blinker) kommt der Ranger, war ja klar. Hier sei Einbahnstraße. Ach. Ist mir ja auch überhaupt nicht aufgefallen. :) Einen Versuch hab ich noch. Und dann bin ich endlich am Sunrise Point. Aber irgendwie ist der Ausblick nicht das, was ich erwartet habe.
Ich beschließe, dass es das war für heute morgen. Der Bryce und ich sind noch nicht soweit :) Das einzig Schöne waren die vielen Rehe, ganze Herden mit kleinen Bambis… un so überhaupt nicht scheu.
Zurück im Hotel gehts zum Frühstück. Ein kleines Minibüffet, ich nehme mal Ei mit Bacon und ein Toast. Kaffee ist sogar noch dünner als meiner zu Hause, mir aber egal, besser als zu stark.
Dann fahren wir nochmal alle zusammen zum Sunsetpoint (und ich sehe zum ersten Mal wirklich, was Wagenladungen voll Japaner wirklich bedeutet). Dort wollen wir den Navajoloop gehen, in den Canyon rein. Zur sog. Wall Street. Der Weg führt über Serpentinen hinein, sehr steil. Ich mache auf der Hälfte Schluss. Ich bin unsicher ob ich es wieder hoch schaffe, denn die Sonne knallt voll rein und wir gehen auf Mittag zu. Ich bin so angeschlagen derzeit dass ich die Vernunft walten lassse. Ich kann mich einfach noch nicht so überanstrengen. Wer weiß, wie man hier wieder rauskäme, wenn man mal schlappmacht. Ich höre das Gespräch einer Familie aus D mit drei Kindern, sie streiten, weil einer der Jungen wohl falsche Schuhe anhat, aber jeder in den Bryce reinwandern will. Da sagt die Mutter ganz gönnerhaft: Jaja, ich kann es mir schon vorstellen, dass die Enttäuschung groß ist, hier geht ja jeder rein, sogar 100-jährige.
Dann bin ich wohl 101. Depperte Kuh!
Apropos Schuhwerk, die meisten sind gut ausgestattet, aber manche sind ja einfach der Burner, eine läuft in Flip-Flops da hoch, manche in dünnen Leinenschuhen, manche auch in diesen Zehenschuhen, die ich ja total schräg finde. Nur die mit den Toms, die bleiben oben :) Gute Entscheidung.
Ich habe sicherlich was verpasst. Aber wir kommen ja auch bestimmt mal wieder und dann bin ich nicht mehr so außer Form. Ist eh schwierig, ich muss 10 Tage das Antibiotikum nehmen, eigentlich ist ja dann jegliche Anstrengung verboten.
Oben drehen wir dann noch einen Timelapse-Film mit der GoPro und dann fahren wir zu unserem nächsten Etappenziel, dem Lake Powell nach Page. Die Fahrt ist in weiten Teilen die gleiche wie auf dem Weg vom Zion zum Bryce, wir fahren quasi einen großen Teil einfach zurück. Es ist noch sehr abwechslungsreich. An der deutschen Bäckerei halten wir an und kaufen uns ein paar Blätterteigteilchen. Naja, besonders deutsch schmecken sie nicht, aber lecker und vor allem nicht so süß. Und außerdem mache ich noch ein Bild von dem Eingang zu einer Farm, der Elk Ridge. Das Bild ist für Elke – sie bekommt bei Starkbucks immer diesen tollen Namen verpasst. Also nicht Ridge, sondern Elk :reindeer:
Die Strecke ist mit 89 mi eigentlich nicht so weit, aber sie zieht sich später wie Kaugummi, so dass wir noch einen Abstecher zu den Pink Coral Sanddunes machen. Ja, wir sind wirklich mitten in der Wüste, wie man merkt.
Danach schlafe ich eine Runde und verpasse den Staatenwechsel von Utah nach Arizona. Auf einmal hält Martin an. Wir sind an einem Aussichtspunkt. Von hier aus haben wir völlig unvorbereitet (für mich) einen atemberaubenden Blick über den Lake Powell, überall rundum nichts als Weite, Wüste und Berge. WOW, das ist wirklich toll hier.
Nun gehts aber ins Hotel nach Page. Die Zimmer sind groß, alles ok hier. Wir waschen hier erstmal 2 Maschinen Wäsche, Waschmittel gibts an der Rezeption. 1,50 $ kostet hier die Waschladung. Trockner auch vorhanden, der kostet nur 1 $.
In der Zwischenzeit fahren wir zum benachbarten WalMart und kaufen ein, Wasser, Eis, Hygieneartikel und ein paar Medikamente, die ich für eine Bekannte zu Hause mitbringen soll. Hätten wir das auch schon erledigt.
Im Hotel essen wir die Wassermelone, holen unsere Wäsche, ein paar Teile werden schnell gebügelt und dann gehts irgendwann um 12 ins Bett. Gute Nacht Lake Powell.
2 Comments
Tine
:-)) :-D Hallo ihr Lieben!
Die Bilder sind traumhalt schön, wie sind die Leute, die ihr so trefft? Sind auch Deutsche unter wegs, es sind doch bestimmt viele Touristen unterwegs. Seit ihr mit den Unterkünften zu frieden, die habt ihr doch vorab gebucht.
Mir geht es wieder gut. War heute bei Finja. Ist ja eine süße Maus, ein richtiges Mädchen. Hat viel Geschenkt be-
kommen.
Lasst euch doch mal zusammen fotografieren, als Erinnerung, sonst ist ja immer nur einer zu sehen.
Bin seit zwei Wochen meinen Garten am umgestalten, hab es ganz schön in den Knochen. War auch noch nicht wieder trainieren, viel
zu warm.
Du berichtes immer von Dir, wie empfinden Deine Männer den Urlaub?
Habt noch schöne Tage alles Liebe aus Wuppertal, Christine (Tine)
Kerstin
Hi Tine, es sind vor allem Holländer, die wir treffen, boah, manchmal sind die nervend. Man will einfach keine bekannten Sprachen hören, natürlich außer Englisch. Der Blog ist meiner, ich berichte nur aus meiner Sicht. Aber Martin liest immer mit und korrigiert mich wenn ich was falsch berichtet habe. Bilder von mir bekomme ich wohl nur, wenn ich selbst welche mit dem iPhone mache. Martin macht einfach nur Landschaftsbilder. HIHI, also Selfies. Ja, du musstest mich ja vertreten bei Finis Geburtstag! Ich bin übrigens gerade (noch nicht auf dem Blog zu lesen) auf der Route 66 unterwegs und ich bin so krank … :( Aber in San Diego such ich mir einen Arzt. Oder am Meer wird alles besser. Mach nur soviel, wie du schaffst, überanstrenge dich nicht. Grüße auch an Ralf von den drei Routies :)