National Parks & State Parks,  Westcoast USA

Day 12 – 21. Juli 2014 – Montag Page, Antelope Canyon

Hotel: Days Inn and Suites Page/Lake Powell, UT

 Heute habe ich mal wieder bis 8 geschlafen. Ich bin total lädiert und huste mir sprichwörtlich die Seele aus dem Leib. Es steht mir langsam im Hals. Naja, für heute haben wir eigentlich nur einen Programmpunkt: Den Lower Antelope Canyon. Aber vorher fahren wir erstmal nach Page in die Stadt zum Frühstücken. Martin findet einen Starbucks, den steuern wir an. Allerdings ist er so klein wie das Starbucks-Symbol an der Fassade, und Bagel gibt es da auch nicht. Mein Blueberry-Scone darf Martin esssen. Kennt ihr das, wenn etwas so süß und trocken ist, dass es im Mund immer mehr wird? Schrecklich :)

Im Vorfeld haben wir uns für Ken’s Tours entschieden, um den Canyon zu erkunden. Gehört ja hier alles den Navajo-Indianern und nur Ken soll der wahren Tourguide sein, alle anderen seien illegal. OK, den nehmen wir. Mit der Routenbeschreibung finden wir den Eingang auch gut, eine Adresse gibts nicht, da Wüste.

Wir buchen 2 mal die normale Tour und einmal die Fototour, die ich mache. Ich darf mich 2 h allein ohne Tourguide aufhalten und auch sofort losgehen. Ich frage ein paar mal nach, ob ich mich auch nicht verlaufen kann – nein, es sei eine „Einbahnstraße“. OK. Es klettern ein paar Leute aus einer Felsspalte im Boden ans Tageslicht. Der Spalt ist so schmal, dass man denkt, da passt man nie rein. Ich frage einen anderen Touristen, wo der Eingang sei – er deutet auf einen Punkt weiter hinten, macht Sinn. Ich gehe in die angezeigte Richtung, da pfeift mich einer der Navajos zurück, ich solle hier rein gehen, also am Ausgang. Fand ich etwas komisch, ich sagte, dass doch ständig Leute rauskommen – ich solle warten. OK, mach ich. Endlich kommt keiner mehr raus, also ich rein. 4 ganz schmale und fast 90° steile Stufen gilt es herabzusteigen. Klappte natürlich nicht mit Stativ, Kamera und Rucksack. Ich fiel natürlich runter, hau noch einer jungen Frau meine Kamera um die Ohren, die Arme, es war aber auch mega eng da. Reflexionsartig stütze ich mich natürlich mit meinen Armen an den Wänden ab – und da ich ja seit Oktober schon wegen dieser Schmerzen in Behandlung bin wird mir vor Schmerz erstmal schlecht und mir bricht der kalte Schweiß aus. Meine Knie zittern und ich möchte an dieser Stelle schon alles abbrechen. Aber ich bin doch kein Feigling, war teuer genug, also weiter. Die nächsten 20 Stufen runter also rückwärts geklettert, und dann bin ich drin. Immer schön gegen den natürlichen Lauffluss, wie nett. Ich warte an jeder Ecke, dass die Leute vorbeigehen, damit ich weiterkomme. Es kommt aber eine Gruppe nach der anderen. Ich komme bis zur Mitte, da ist Schluss. Ich mache ein paar Fotos, dann kommt wieder eine Gruppe und die Führerin schmeißt Sand in die Luft. Durch die einfallende Sonne sieht das natürlich total toll aus, sie fragt mich sogar, ob ich „es“ hätte – nett. Hier beschließe ich auch, zurückzugehen. Ich zittere eh noch immer am ganzen Leib und es erscheint mir alles total sinnlos zu sein, ich komme hier eh nicht weiter.

Zwischenzeitlich bin ich sogar noch ein wenig allein, ich kicke dann immer mit meinem Fuß den Sand hoch und knipse dann schnell, na das soll mir was werden :(

Nun muss ich die ganzen Treppen wieder hoch, ist alles etwas beschwerlich aber dann bin ich endlich draußen! Ich hatte mich so auf diesen Antelope Canyon gefreut aber ich habe nur noch Wut auf diesen ganzen Indianerladen. Da ich 50$ für diesen Fotopass bezahlen musste hab ich mich natürlich beschwert, aber die nehmen sich natürlich nichts an, ich hätte da ja die AGBs vorher wohl gelesen, dass jemand entgegenkommen kann. Klar. Aber  mich in den falschen Eingang zu schicken gehört wohl normalerweise nicht zum Programm. Als die beiden anderen von ihrer Tour zurückkommen schimpfe ich was das Zeug hält. Wi*** Indianer, blöden Navojos. Meine Laune entwickelt sich proportional zu meinem Husten, beides wird immer schlechter. Da nützen auch die drei Schornsteine nix, die ich als drei Friedenspfeifen bezeichne. Ausbeuter! So zahlen sie es uns heim.

Weiter gehts – wir fahren ins Hotel und waschen und trocknen noch 2 Maschinen. Danach gehen wir zu Jack in the Box essen. Bin ja nicht der größte Burgerfan, schon gar nicht in Restaurantketten, aber ich nehme mal einen kleinen Cheeseburger, mit 2 mal Tomate und dafür ohne Gurke. Bekomme mit einmal Tomate und ohne Zwiebeln. HAHAHA. Das ist ja mal wieder gründlich schief gelaufen :)

Wir schauen uns an, wo es zum Horseshoe Bend geht. Ist aber eher eine Location für den Vormittag, da am Nachmittag Teile des Mäanders im Schatten liegen. Wir beschließen, diesen Trail am nächsten Morgen zu machen, es ist auch viel zu heiß.

Danach fahren wir zum Glen Canyon Dam, dort wird der Lake Powell gestaut zur Energiegewinnung. Ganz schön hoch. Außerdem trennt der Damm das Grand Canyon vom Glen Canyon Gebiet, und hinter der Brücke fängt ja Arizona an. Wir gehen auch mal ins Visitorcenter und hören uns kurz ein paar Erklärungen zum Land an. Von hier aus gehts wieder zu meinem Lieblingsscenic-View über den Lake Powell, wir lassen auch den Kopter fliegen. Diesmal schalten wir die Kamera einfach vorher an. Zurück gehts Richtung Page und Hotel, aber vorher nehmen wir noch einen anderen Scenic Drive, wo wir einen tollen Ausblick auf den Glen Canyon Dam von einer anderen Seite haben. Zunächst sind wir ganz alleine hier, auf einmal kommen noch 5 anderen Autos. Herdentrieb.

Martin will ins Hotel, die Wäsche noch fertig machen. Ganz wie zu Hause. Ich lasse ihn in seinem Arbeitsdrang und fahre allein durch die Gegend, Cedric will nicht mit. Also Fenster runter, Lieblingsmusik rein und so cruise ich zu Journeys „Don’t stop believin’“ durch das goldenen Spätnachmittagslicht. Wohin? Klar, nochmal zum Platz über dem See. Nicht nur meine Idee, alle warten dort auf den Sonnenuntergang. Da klingelt mein Handy. Cedric will doch mit mit rumfahren. OK, ich sag ihm dass ich ihn sofort hole. Fahre so schnell es geht zum Hotel, aber er kommt natürlich nicht runter. Telefon geht nicht. Also hole ich ihn. Bis dahin ist die Sonne schon fast untergegangen :( Eigentlich hab ich jetzt keine Lust mehr, aber was soll’s – cruisen wir nochmal mit lauter Musik durch Page, holen uns was bei McDonald (mein Dipped Cone schmilzt schneller, als ich es essen kann) und fahren an den vielen Kirchen vorbei wieder zurück ins Hotel. Page hat wohl für jeden Einwohner eine eigene Kirche. Das war’s für diesen Abend, morgen gehts von Page über den Horseshoe Bend zum Grand Canyon.

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