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Day 13 – 22. Juli 2013 – Mittwoch – Von Page zum Grand Canyon

Route: https://goo.gl/maps/VeAFS

Hotel: Best Western Premier Grand Canyon Squire Inn, AZ (259,11 $/Nacht)

 

Was für eine hustengeplagte Nacht, aber sie ist ja nun endlich vorbei. Zum Husten hat sich ein netter Schnupfen gesellt, ich versuche immer die Zimmerluft etwas feucher zu machen durch Aufhängen eines nassen Handtuches. Aber irgendwie lindert das alles nicht meine Beschwerden. Wir packen wie immer zusammen und essen noch im Hotel ein Frühstück. Ich probiere mal wieder Oatmeal, aber irgendwie mag ich das warme Zeug heute nicht. Aber das Obst schmeckt und ich entdecke noch sowas wie nach Zimt schmeckenden Rosinenstuten. Yummiiiiieeee.

Wir füllen noch unsere Kühlbox mit frischem Eis auf und dann gehts los zum Horseshoe Bend, einem gewaltigen Mäander des Canyon River. Puh, es ist schon wieder so heiß, wenn auch nicht so wie am vorigen Nachmittag. Und es ist voll, also rein in die dicken Turnschuhe und durch den heißen roten Sand den Berg hoch. Dann gehts ein Stück geradeaus, bis zu einem überdachten, schattenspenden Unterstand. Von dort aus geht es ca. einen KM durch die Wüste runter zur Bergkante. Ohweia, was jetzt runter geht muss man gleich wieder hoch, egal. Heute mach ich den Trail. Los geht’s. Endlich angekommen traue ich mich recht nah ran, wenn auch nicht so nah wie für DAS ultimative Foto. Das überlasse ich den anderen ohne Höhenangst. Aber ich finde, auch das was ich sehen kann ist überwältigend, es geht so tief runter und man sieht die Schleife des Colorado River mit seinem grünen Wasser. Nur so viel ist nicht drin. Man sieht die Bötchen sanft vor sich hin driften. Ein toller Ort und ganz sicher die Mühe wert. Ja, denn nun gehts wieder rauf, durch den Sand – ich hab ein ganz rotes Gesicht, als ich am Unterstand ankomme, hier muss ich  mich erstmal ausruhen und mein Puls muss wieder runterkommen. Bei 40°C ist das ganz schön krass.

Leider stelle ich fest, dass ich auf dem Weg den Objektivdeckel meines Weitwinkels verloren habe. Etwas von mir bleibt also in der Wüste – ich wünschte nur, es wäre mein Husten gewesen!

Nun aber ab zum Grand Canyon. Durch den Erdrutsch kann man ja nicht die 89 nehmen, denn die Straße ist hier einfach mal so eben weggebrochen. Schon vor ca. einem halben Jahr ca. Wir müssten eine Umleitung fahren. An der Kreuzung 89T und 89 machen wir ein kurze Pause. Wir gehen in einen Navajo-General Store, Martin holt sich ein Eis, ich wollte eigentlich auf die Restrooms. Aber schon der Weg dahin war nicht so vertrauenserweckend – und die Restrooms geben mir den Rest. Nichts wie weg hier. Die Personen, die hier Hausverbot haben haben ja eigentlich echt Glück, dass sie hier nicht mehr hinmüssen :)

Ich überquere die Straße, in der gegenüberliegenden Tankstelle versprechen sie clean restrooms. Aber hier sind mächtig viele, die auch mal müssen … vor allem eine holländische Familie, eine Frau holt ihre Kinder noch zu ihr nach vorne, nochmal 2 mehr. Schon schräg, hier holländische Töne zu vernehmen. Ich wollte aus reiner Freundlichkeit eigentlich mal darauf hinweisen, wer hier der Weltmeister ist, aber ich spare es mir.

Es geht endlich weiter, aber dank einer Baustelle wird der Verkehr einspurig geleitet. Wir müssen also ziemlich lange warten. Als wir vorne ankommen, sehen wir den armen Kerl, der den ganzen Tag das Schild „STOP“ halten muss. Eine andere Aufgabe hat er nicht.  Sein Halstuch hat er sich ins Gesicht gebunden, damit er nicht die Abgase einatmen muss. Was für eine arme Wurst! Hätte er mal in der Schule besser aufgepasst HIHI.

Der weitere Weg ist recht eintönig. Ab und an finden sich Navajo-Stände am Straßenrand, wo sie ihrem Schmuck verkaufen. An einem hält Martin dann doch mal, denn hier verspricht es, einen Scenic View zu geben. Ich gehe erst noch mit, aber dann warnt ein Schild so eindrücklich vor Klapperschlangen, Skorpionen und Spinnen, dass ich es mit einem Blick auf meine Flipflops verwerfe, mitzugehen. Und außerdem hab ich auch keine Lust, bei der Hitze das alles wieder hochzuwandern. Martin geht aber, man sieht dort wohl auch nochmal ganz toll in den Colorado River.

Endlich erreichen wir unser Tagesziel, machen die Grand Canyon Eingangsschild Bilder und dann schlafe ich erstmal eine Runde, denn mir gehts gar nicht gut. Oben angekommen fahren wir zum Scenic Viewpoint mit Watchtower. Hier können wir einen ersten Blick in den GC werfen. Wow, schon umwerfend. Diese pastelligen Farben des Canyon, die Weite … wir haben aber schon so viel gesehen, ich  zumindest falle jetzt nicht vor Ehrfurcht steif nach hinten. Ich fühle mich auch nicht danach. Es ist aber trotzdem schön dort. Wir fahren weiter, ich schlafe weiter. Es regnet. Aber nur kurz. Wir sind dann etwas zu früh an unserem Hotel, dem Best Western, so dass wir nochmal 20 min auf unser Zimmer warten müssen. Das ist in einem Nebengebäude und wir können mit unserm Auto bis vor die Zimmertür fahren. Perfekt fürs Ausladen.

Danach fahren wir durch Tusayan, ich brauche Tempos und ich kaufe mir jetzt auch endgültig was gegen den Husten, bin ja schwer verunsichert, ob das alles richtig zu meinen anderen Medis passt aber jetzt ist es mir egal. Uns überkommt auch der Hunger, wir sichen ein Steakhouse und entscheiden uns für The Big E. Und sind eigentlich auch ganz zufrieden, alles in Ordnung – und mein Capresesalat – yummie! Dann ist es schon Zeit für den Sonnenuntergang, wir fahren irgendwo hin, mir ist schon alles egal. Es ist wohl nicht einer der größten GC-View-Stellen, dafür teilen wir den Sonnenuntergang auch nicht mit 1000en von Leuten sondern nur mit einer handvoll Paaren. Erst auf dem Heimweg finden wir zufällig den Mather-Point, den hatte ich eigentlich vorgesehen. Es ist nach 8 und ich will ins Bett. Bin so richtig krank und zum ersten Mal wünsche ich mich nach Hause. Ich will endlich gesund werden. Gute Nacht GC.

 

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